Wer hat nicht schon einmal einen toten Vogel irgendwo liegen sehen. Zum Beispiel an stark befahrenen Straßen am Straßenrand. Oder aber man ist auch schon einem Vogel begegnet, der scheinbar hilflos rumsitzt und hat sich gefragt, warum er dort sitzt und wie man vielleicht helfen kann. Und jetzt, wo die Brutsaison im vollen Gange ist, ist die Wahrscheinlichkeit höher auf einen verirrten Jungvogel zu treffen. Doch nicht in jedem Falle ist ein Eingreifen sinnvoll.
Daher habe ich in der Rubrik „Wissen“ unter der Seite „Was tun, wenn man Federn, Ringe, Nester oder verletzte Vögel findet?“ zwei neue Seiten reingestellt.

Auf der Seite „Wildvogelfund: verletzt / in Not geraten“ findet ihr einen von der NABU ausgearbeiteten Leitfaden, der in einer anschaulichen Grafik aufzeigt, wie man sich beim Fund eines lebenden, scheinbar in Not geratenen Vogels richtig verhält.
Unter „Wildvogelfund: tot“ sind wichtige Hinweise aufgeführt, wie man mit dem Fund eines toten Vogels umgehen sollte. Die oberste Regel heißt hier: Niemals mit bloßen Händen anfassen!
Zu gerne hätte ich euch ein paar eigene Storys erzählt, was ich bisher so mit Wildvogelfunden erlebt habe. Zum Beispiel einen desorientierten Turmfalken auf dem Fußweg, einen aufgelesenen Mauersegler, den ich zum Zoo gebracht habe, die herzzerreißende Geschichte eines sterbenden Birkenzeisigs oder wie das eigene „Küken“ mit noch nicht einmal drei Jahren das erste Mal einen toten Vogel auf dem Gehweg entdeckt und es gebannt mit voller Betroffenheit ansieht. Aber diese alle zu schildern würde hier den Rahmen sprengen.
Bei aller Tierliebe, die wir empathischen Menschen gerne aufbringen, um hilflosen Wesen zu helfen, muss zum Schluss noch folgendes erwähnt werden: Man muss sich immer wieder vor Augen führen, dass manche Dinge zum Lauf der Natur gehören und nicht jedes Eingreifen vernünftig ist. Wenn eine Elster einen jungen Singvogel aus dem Nest holt oder ein Sperber eine Meise erbeutet, so sind diese nicht grausam. Das ist ein normaler Bestandteil der von der Natur entwickelten Regelung von Populationsgrößen.
Und last but not least: Wildvögel sind keine Haustiere! Verletzte Vögel brauchen Hilfe von erfahrenen Personen. Und wer doch selbst mal einen Vogel gesund gepflegt hat, sollte diesen dann auch wieder in seinen angestammten Lebensraum zurückbringen und ihm seine Freiheit wieder geben. Das ist dann wahre Tierliebe.